Gymnasiale Oberstufe
Tagesablauf„Man braucht Ideen, die verwirklicht werden.
Jeder einzelne hat Ideen, Sie und ich. Aber wir kämpfen nicht genug um ihre Verwirklichung. Wir alle warten!“ Nach der Erweiterung der seit 1996 bestehenden Regelschule durch die Grundschule im Jahre 2004 war es unser Ziel, weiter zu expandieren und eine gymnasiale Oberstufe zu etablieren. Damit sollten unsere Schüler die Möglichkeit erhalten, gemeinsam von der 1. bis zur 13 Klasse zu lernen und alle in Thüringen möglichen Schulabschlüsse (wie Hauptschulabschluss, Qualifizierender Hauptschulabschluss, Realschulabschluss, Abitur) anstreben zu können. Das eigenständige Konzept der Oberstufe basiert zunächst auf den gleichen Grundlagen, die für die gesamte Schule gelten. Das Projektprofil und der Ganztagsrhythmus wecken bei den Schülern Interessen, die in der Oberstufe aufgegriffen, vertieft und weiterentwickelt werden können. Eigenverantwortliches, selbstorganisiertes Arbeiten in Phasen offenen Unterrichts (Freiarbeit und Projekte), fächerverbindender Unterricht in themenorientierten Epochen (Profilfach), ein hoher Praxisanteil in Kooperation mit außerschulischen Partnern aus den Bereichen universitärer Forschung und Industrie sowie die besondere Berücksichtigung gesundheitsfördernder Aspekte des Schulalltags mit Blick auf eine nachhaltige Studierfähigkeit stellen eine kontinuierliche Fortführung und Ausformung der entwickelten Standards im Sekundarbereich I dar. Andererseits gibt es Phasen, in denen Unterricht im klassischen Sinne erfolgt, um Lernziele zu vertiefen und um ein Bildungsniveau zu erreichen, dass den Anforderungen eines Hochschulstudiums gerecht wird. Der gesamte Tagesrhythmus ist entsprechend unseres Konzepts so organisiert, dass den Jugendlichen ausreichend Zeit zum selbstverantwortlich gestalteten Studium zur Verfügung steht. So können die Schüler zum Beispiel in Lernzeiten individualisierte Inhalte des Thüringer Lehrplans tiefgründig behandeln. Die Lerninhalte und Themen unterscheiden sich in keiner Weise von denen der staatlichen Schulen, sehr wohl aber die Wege, diese zu vermitteln und zu bearbeiten. Großer Wert wird auf die Einheit von kognitivem, sozialem und emotionalem sowie motorischem Lernen gelegt. Dabei orientiert sich ganzheitliches, fächerübergreifendes Lernen an den vielfältigen Impulsen der Reformpädagogik sowie an den Lehrplanzielen und Aufgaben der Thüringer Lehrpläne. Unsere Schule ist somit ein Lern- und Erfahrungsraum für die Jugendlichen, in dem die verbindliche Leitthemen, Inhalte und Lernziele sowie die Arbeit an der Kompetenzentwicklung projektorientiert vermittelt werden. Damit werden die allgemeinen Zielstellungen des Unterrichts in der gymnasialen Oberstufe erweitert und führen zu einem unverwechselbaren Oberstufenprofil in Milda. Unser didaktisch reformpädagogisches Ganztagskonzept bewirkt eine Stärkung des Selbstkonzepts, der Selbstständigkeit und der Verantwortung für den eigenen Lernprozess. Die Erkenntnis, dass dieses pädagogische Ziel schon weit vor dem 5. Schuljahr etabliert werden muss, wird in unserer Grundschule seit 2004 umgesetzt. Dementsprechend begleiten gleichbleibende Lehrerteams die Schüler von der 5. bis zur 13. Klasse in nahezu allen Fächern. Die Beibehaltung der Teamstrukturen der Freien Ganztagsschule Milda unterstützt den Erwerb von Team- und Kommunikationsfähigkeiten, die den Schülern unserer Schule auch bisher schon von weiterführenden Bildungseinrichtungen bestätigt wurden. Als Schule, die Schüler von der ersten Klasse über alle Abschlüsse an allgemein bildenden Schulen bis zum Abitur führen will, wird die Oberstufe eine Klasse in einem Jahrgang mit einer Klassenstärke von 20 Schülern nicht überschreiten. Gegenwärtig lernen 54 Schüler in drei Klassenstufen: Die dreijährige Oberstufe beginnt mit der Einführungsphase in der Klasse 11S. Die sich daran anschließende Qualifikationsphase umfasst die Klassen 12 und 13, wobei letztere den Klassen 11 und 12 des klassischen Gymnasiums entsprechen. Über die Belegung der Kurse für Fächer mit erhöhtem Anforderungsniveau ab Klasse 12 entscheiden die Schüler gemeinsam mit Lehrern und Eltern. Am Ende dieser drei Jahre steht das zentrale Thüringer Abitur. Dialogisches Lehren und Lernen sollen noch deutlich stärker als bisher soziale Milieus mischen Talente stärken und ermutigen, ein Studium aufzunehmen und erfolgreich zum Abschluss zu bringen. Mit der lebendigen Präsenz der Schulphilosophie und ihrem Leitgedanken „Die Menschen stärken und die Dinge klären“ (H. v. Hentig) wird die Verpflichtung eingegangen, dass die Freie Ganztagsschule Milda in stetiger Wechselwirkung mit hoher fachlichen Bildung auch Erziehung vermittelt, die zur Persönlichkeitsentwicklung und -stärkung, zur Gestaltung des eigenen Lebens in sozialer Verantwortung sowie zur Mitwirkung in der demokratischen Gesellschaft befähigt. |